Hilfe zur Gartenselbsthilfe
So erziehen Sie ihre Bäume und Sträucher richtig
Donnerstag, April 14th, 2016Welche Bäume und Sträucher pflanze ich im Frühjahr? Das ist eine Frage, die Sie sich wahrscheinlich oftmals stellen. Und wenn es keine Frage ist, die Sie sich oftmals stellen, sollte es eine Frage sein, die Sie sich oftmals stellen. Und wenn Sie zu dem Schluss gekommen sind, dass es eine Frage ist, die Sie sich stellen sollten, und Sie sich diese Frage letztendlich gestellt haben, sind Sie hier genau an der richtigen Adresse, um die Antwort darauf zu erhalten.
Unterm Strich: Es gibt Frühjahrspflanzen, und die wollen gepflanzt werden. Das ist nun ihre Aufgabe und immergrüne sowie sommergrüne Laubhölzer sind prädestiniert dafür: Rhododendron, Buchsbäume, Hibiskus, Lavendel, Hortensie oder Kirschlorbeer können Sie für diese Zwecke im Gartenbaugeschäft Ihres Vertrauens finden. Die Gründe, warum Sie dies alles im Frühling angehen sollten, sind zahlreich: Im Herbst und Winter sind diese Pflanzen und Bäume den Witterungen ausgesetzt. Stürmisches Wetter kann die Bäume kippen lassen. Spannungsrisse in der Rinde können durch zu starke Temperaturunterschiede entstehen.
Herausforderung für Kopf und Körper
Wieder stellen sich die Fragen: Wie fange ich an? Wo mache ich weiter? Und wann höre ich auf? Das mit dem Aufhören können letztendlich nur Sie beantworten und hängt davon ab, wie groß Ihr Garten ist und wie voll sie es dort haben möchten. Aber anfangen können Sie, indem Sie zunächst mit einem Spaten ein Loch ausheben, das etwa doppelt so groß ist wie der Wurzelballen der entsprechende Strauch oder Baum ist. Das klingt anstrengend, ist es auch, aber die der Strauch bzw. der Baum braucht genug Platz, damit sich die Wurzeln ausbreiten können. Apropos Platz: Überlegen Sie genau, welche Ansprüche die Pflanze hat. Braucht Sie mehr Schatten oder benötigt sie viel Licht? Wie groß wird sie letztendlich werden? Das sind Fragen, die sie zuvor stellen sollten und deren Antworten Sie genau recherchieren müssen. Also wieder eine andere Art von Anstrengung.
Lockern Sie den Boden in dem ausgehobenen Loch mit eine Grabgabel auf, damit die Wurzeln ihre Baumes auch mit Leichtigkeit in tiefere Erdschichten vordringen können. Nachdem Sie den Wurzelballen vom Topf gelöst haben (vorher sollten Sie vielleicht die Erde am Rand noch ein bisschen mit der Hand auflockern). Lange und starke Wurzeln können Sie ohne schlechtes Gewissen mit der Schere kürzen. Wichtig sind die feinen Wurzeln, weil sie die meisten Nährstoffe aus den Boden saugen. Wenn der Wurzelballen sein Geld wert ist, fällt er nicht sofort auseinander, wenn Sie ihn aus dem Topf entfernen. Diesen setzen Sie in das Loch, das Sie zuvor ausgehoben haben und sein Sie bitte vorsichtig, knicken Sie nicht die Wurzeln ab.
Mit Strenge und Fürsorge zum selbstständigen Gewächs
Mixen Sie die Erde, die sie zuvor ausgehoben haben mit frischen Kompost oder Pflanzenerde, ein Handvoll Hornspäne oder anderer organischer Dünger sorgt dafür, dass die Pflanze langsam mit Wasser versorgt wird. Treten Sie die noch lockere Erde vorsichtig fest. Der Strauch, der Baum, die Pflanze ist noch empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen, ziehen Sie deswegen einen kleinen Graben drum herum und füllen diesen Gießwasser. So bleibt die Pflanze an ihrem Platz und wird trotzdem ausreichend mit Wasser versorgt. Bei längeren Trockenperioden, müssen Sie den Kleinen natürlich noch weiter versorgen, wenn er allerdings erst einmal richtig gewachsen und das Wurzelwerk ausreichend ausgebildet ist, kann er sich selbst mit Nährstoffen versorgen.
Allerdings kann es auch bei Frühlingstemperaturen durchaus mal windig werden. Der Strauch oder Baum sitzt zunächst noch locker in der Erde und die feinen Wurzeln, die es sich zuvor so schön bequem gemacht haben, können deswegen bei heftigen Wetterbedingungen schnell wieder aus ihrem wohligen Zuhause gerissen werden. Um einen schiefen Baum oder Strauch im Garten zu verhindern, fixieren Sie ihn mit einem Pfahl.
Werkzeuge/Zutaten:
Spaten, Grabgabel, Gartenschere, Pfahl, Kompost oder Pflanzenerde, Wasser
Verpassen Sie ihrem Garten einen Haarschnitt
Dienstag, Februar 23rd, 2016Im Februar ist die Gartenarbeit wahrscheinlich das Letzte, an was Sie denken. Das Wetter wechselt noch unberechenbar zwischen kalt und nass, in Nordrhein-Westfalen muss man sich noch vom Karnevalskater erholen, und Sie haben gerade erst den Valentinstag hinter sich gebracht.
Es gibt aber einen einfachen Grund, sich nicht auf den Lorbeeren des letzten Jahres auszuruhen und den Hintern je nach Witterung schon so früh wie möglich in den Garten zu hieven: Auch wenn die sommerblühenden Sträucher ihrem Namen entsprechend, erst im Sommer anfangen zu blühen, möchten sie auch in den anderen Monaten gepflegt werden. Und wie bei einem neuen Haarschnitt, an den Sie sich erst einmal gewöhnen müssen, möchte sich auch der betreffende Strauch auf sein neues Styling einstellen.
Keine Gnade für altes oder krankes Geäst
Hier ist Präzision und Sauberkeit gefragt. Dazu benötigen Sie zunächst das notwendige Werkzeug. In diesem Fall, eine scharfe Heckenschere. Schneiden Sie so viel von abgestorbenem Geäst weg, bis sie auf frisches und gesundes Gewebe stoßen. Das kranke Geäst können Sie leicht an dem ungesunden Teint, der Brüchigkeit und dem schlaffen Abhängen erkennen. Quer gewachsene Äste und Blütenreste können Sie ebenfalls zum Teufel jagen.
Übertreiben Sie es allerdings nicht, ein kurzer Stummel mit etwa zwei Knospen sollten übrig bleiben. Nachdem Sie Ihr Werk verrichtet haben, versucht der Strauch das Ungleichgewicht zwischen Wurzel und Krone wieder ausgleichen. Die Triebe werden außerordentlich lang und stark, die Blüten blühen entsprechend kräftig. Diese entstehen aus den zurückgebliebenen Triebstummeln und den daraus resultierenden Blütentrieben.
Verschonen Sie die Hippie-Sträucher
Nicht jeder Strauch möchte jedoch einen Haarschnitt. Manche fühlen sich das ganze Jahr über mit einer vollen Matte wohl: So sind zum Beispiel die wertvolleren und immergrünen Arten quasi die Angeber in Ihrem Garten, die im ganzen Jahr eine volle und blühende Krone haben und denen ein Rückschnitt mehr schaden als helfen würde.
Konzentrieren Sie sich auf die folgenden Sträucher: Buschmalve, Ball- oder Strauch-Hortensie, Rispen-Hortensie, Säckelblume, Bartblume, Garten-Elbisch, Rispenhortensie.
Werkzeuge/Zutaten:
Heckenschere
Kontakt
Christian Jansen
Gartenbautechniker
Müsendrei 11
45527 Hattingen
Tel 0157 53626355
Fax 02324 6857466
jansen@der-glueckliche-garten.de
www.der-glueckliche-garten.de